Folgen der Regenwaldzerstörung

Die Folgen der Regenwaldzerstörung sind dramatisch für die Menschen, Tiere und Pflanzen in den Regenwaldländern – aber auch für uns.

Verlust der Artenvielfalt

Mit der Zerstörung des Regenwaldes sterben unzählige Arten unwiderruflich aus. Jeden Tag mehr als 100 Arten. Jeder Eingriff beeinflusst das Gleichgewicht im Zusammenleben zwischen Pflanzen und Tieren.

Klimawandel

Wird Regenwald durch Brandrodung abgeholzt oder Torfmoore für die Landwirtschaft trockengelegt, steigen grosse Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre auf, die vorher in den Wäldern gebunden waren. Die intensive Tierhaltung und die Überflutung ganzer Gebiete für Mega-Staudämme setzen zudem das noch gefährlichere Klimagas Methan frei. Die Klimakrise wird damit noch verschärft.

Gestörter Wasserkreislauf

Drei Viertel des Wassers im Regenwald zirkuliert ständig und wird vom Wald recycelt. Durch die Abholzung fliesst das Wasser einfach ab oder versickert im Boden, anstatt im Wasserkreislauf wiederverwertet zu werden. Dadurch verdunstet weniger Feuchtigkeit in die Atmosphäre und der Regen bleibt aus. In der Folge drohen Dürren, Flüsse trocknen aus und an den Wendekreisen breiten sich Wüsten aus.

Bodenerosion

Dort, wo der Wald gerodet wird, schwemmt der Regen die dünne nährstoffreiche Erdschicht weg. Zurück bleibt unfruchtbarer Boden, der anfällig für Bodenerosion wird. Daher ist es sehr schwer, grössere kahle Flächen wieder mit Regenwald zu bepflanzen. Nach einigen Jahren ist der Boden für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbar. In der Folge müssen neue Flächen gerodet werden. Auf dem nährstoffarmen Regenwaldboden lässt sich ohnehin nur mit viel Düngereinsatz eine profitable Landwirtschaft betreiben.

Vertreibung von Ureinwohnern und der lokalen Bevölkerung

Tausende von Jahren haben die Ureinwohner im und vom Wald gelebt, ohne ihn zu zerstören. Für die landwirtschaftliche Produktion und Förderung von Rohstoffvorkommen werden die indigenen Völker von ihrem angestammten Land vertrieben und verlieren damit ihre Heimat, ihre Nahrungsgrundlage und ihre spirituellen Orte. Heute ist das Überlegen vieler indigener Völker akut bedroht. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Awá-Indianer in Brasilien, die Pygmäen in Afrika, die Penan in Malaysia und viele andere Völker. Zusätzlich leiden Millionen von Bauern unter der Regenwaldvernichtung, denn sie brauchen intakte Wälder als Wasserspeicher.

Verschwinden unerforschter medizinischer Wirkstoffe

Durch die Regenwaldzerstörung sterben zahlreiche Arten aus. Dadurch einher geht auch der Verlust potenziell wirksamer Medikamente gegen zahlreiche Krankheiten. Denn viele Pflanzenarten wurden entweder noch nicht entdeckt oder noch nicht auf ihre medizinische Wirkung hin untersucht. Zukünftige Generationen werden somit nicht die gleichen Möglichkeiten haben, bekannte und neu auftretende Krankheiten zu heilen.

Verminderte Ernährungssicherheit

Sterben die Wildformen unserer Nutzpflanzen aus oder geht deren genetische Vielfalt verloren, verspielen wir dadurch auch die Möglichkeit, potenzielle Resistenzen gegen neu auftretende Schädlinge oder klimaangepasste Eigenschaften (z.B. Trockenheitsresistenzen) in unsere Nutzpflanzen einzukreuzen.