Bildungszentrum für die Achuar in Ecuador

Hilf mit, den Amazonas-Regenwald zu schützen, indem wir den indigenen Achuar in Ecuador ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben im Wald zu führen. Denn wo sie zu Hause sind, finden sich noch intakte Wälder.

Deshalb möchten wir zusammen mit den Achuar ein Bildungszentrum nach traditioneller Bauart errichten, das für jede Art von Versammlung, Workshops, kulturellen Darbietungen und für nachhaltigen Tourismus genutzt werden kann.

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Projektgebiet: Ecuador, Provinzen Pastaza und Morona Santiago

Projektstart: 2024

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Das Leben der Indigenen hat sich verändert

Die frühere Lebensweise der Ureinwohner Amazoniens als Jäger, Sammler und Fischer ist in vielen Regionen nicht mehr zukunftsfähig. Die natürlichen Ressourcen für den Lebensunterhalt im Einzugsbereich der Dörfer sind weitgehend ausgeplündert. Grosse Waldgebiete wurden durch unrentable Rinderhaltung zerstört. In Strassennähe ist der Wald an Holzgesellschaften verkauft. 

Indigene wandern aufgrund fehlender Perspektiven im Wald vermehrt in die Städte ab. Diese Landflucht wird durch einen starken Bevölkerungszuwachs und die Einflüsse der westlichen Zivilisation zusätzlich verstärkt. Doch ohne Ausbildung finden die Indigenen in den Städten keine Arbeit und leben in Armut.

Gleichzeitig gefährdet die Landflucht auch den Regenwald. Denn verschiedene Studien bestätigen, dass von indigenen Gemeinschaften verwaltete Regenwaldgebiete am besten vor Raubbau geschützt sind. Indem wir den Achuar ein zeitgemässes Leben und Arbeiten im Wald ermöglichen, können sie ihre Heimat und damit den Wald bewahren.

Bisherige Aktivitäten

GREEN BOOTS unterstützte die Achuar in der Projektregion bereits seit 2020 mit Schulungen im Gemüseanbau sowie in der Hühnerhaltung für die Selbstversorgung. 2023 unterstützten wir die Dorfgemeinschaften beim Bau einer neuen Wasserversorgung sowie bei der Reparatur einer bestehenden Trinkwasseranlage. Nun soll das nächste Projekt umgesetzt werden, das die nachhaltige Gemeindeentwicklung noch weiter voranbringt und den Menschen eine langfristige Perspektive im Wald bietet. 

Das Ziel des neuen Projekts ist der Bau eines traditionellen Hauses in der Gemeinde Kapawari, das als vielfältig nutzbares Bildungszentrum dienen soll. 

Nutzung des Bildungszentrums

Das Bildungszentrum in Kapawari soll als Mehrzweckgebäude hauptsächlich drei Zwecken dienen: 

  • Nutzung des Bildungszentrums durch etwa 1'500 Achuar aus benachbarten Dörfern für Schulungen zu verschiedenen für die nachhaltige Gemeindeentwicklung relevanten Themen sowie für Versammlungen und Clan-Besprechungen verschiedener Dorfgemeinschaften.
  • Nutzung des Bildungszentrums durch nationale und internationale Hochschulen mit ihren Dozierenden und Studierenden für Seminare, Projekt- und Forschungsarbeiten.
  • Nutzung des Bildungszentrums für private Besucher:innen, die in kleinen Gruppen (2 bis 12 Personen) sehr individuellen und nachhaltigen Tourismus geniessen können. Das Gebäude dient dabei der Verpflegung aber auch der Präsentation von indigenen Traditionen.

Nutzen für die Achuar und den Regenwald

  • Versammlungs- und Schulungsort für die Achuar aus umliegenden Dörfern.
  • Arbeit und Einnahmen für die Achuar aus moderatem Tourismus auf Gemeindebasis als Alternative zur Ausbeutung des Regenwaldes.
  • Schutz der 75'000 ha grossen intakten Regenwaldfläche, die den Achuar mit Landtitel gehört.

Ausstattung des Bildungszentrums

  • Traditioneller Bau aus Holz, Bambus und Palmwedeln.
  • Eine grosse, gut ausgestattete Küche für die Verpflegung von Besucher:innen aus Nachbardörfern im Rahmen von Versammlungen (das können deutlich über 100 Personen sein) sowie für die Verpflegung der Wissenschaftler:innen und kleinen Tourismusgruppen.
  • Fliessendes Wasser, Solarstrom und Trockentrenntoiletten für eine zeitgemässe Nutzung.
Baupläne für das geplante Bildungszentrum in Kapawari.

Die Achuar benötigen Deine Hilfe!

Den Rohbau des Gebäudes übernehmen die Achuar in Eigenregie. Doch für den kostenintensiven Innenausbau sowie für die Solaranlage benötigen sie professionelle Handwerker aus der Stadt und Geld für das Material. Dafür sind sie auf Deine Unterstützung angewiesen.

Das Achuar-Volk in Ecuador

Das Territorium im Projektgebiet gehört dem Achuar-Volk mit staatlich anerkanntem Rechtstitel. Die Achuar sind Teil der Ethnie der Jibaro, zu der auch die Shuar gehören. Aktuell leben etwa 20‘000 Achuar in Ecuador und Peru. In Ecuador siedeln die etwa 8‘000 Achuar in den Provinzen Pastaza und Morona Santiago zu beiden Seiten des Rio Pastaza.

Der ecuadorianische Staat hatte die Amazonasvölker im Zuge der Landvermessung gezwungen, Dörfer auch mit nicht verwandten Familien zu bilden, was bis heute zu ernsten Konflikten innerhalb der Dörfer führt. Einige grosse Dörfer haben heute 300 bis 800 Einwohner:innen.

Traditionell siedelten die Achuar in Clans über den Wald verteilt. Diese Siedlungsform gibt es auch heute noch. Sie ist dem Frieden und einer gesunden Entwicklung wesentlich zuträglicher. Die Dörfer mit durchschnittlich 60 Einwohner:innen vom Neugeborenen bis zur Urgrossmutter besitzen riesige Waldgebiete, die aneinandergrenzen. Tuna in unserem Projektgebiet ist beispielsweise ein solches Clan-Dorf und verfügt über 30‘000 ha intakten Regenwald, die Nachbargemeinden Kapawari und Tsekuntsa über 75‘000 bzw. 15‘000 ha. Dies sind auch die Dörfer, mit denen wir aktuell arbeiten.